Mein lieber Janosch,
Tante Jenny, Tante Laura und ich sind jetzt schon wieder ein paar Wochen auf Reisen. Ich sag dir, wir haben schon wieder so viel erlebt.
Tante Laura und Tante Jenny fahren ja jetzt mit ihren Fahrrädern. Ich sitze vorne in Jennys Tasche am Lenker und kann immer alles sehen.
Am ersten Tag sind wir gar nicht so weit gefahren. Wir wollten nämlich erst einmal in einem Tal stoppen und da ein bisschen bleiben. Das Tal heißt Ahrtal. Hier fließt der Fluss mit dem Namen Ahr zwischen den Bergen hindurch. Der Fluss ist eigentlich recht klein und lange nicht so groß wie der Rhein. Schiffe wie auf dem Rhein fahren dort nicht. Letztens hat es aber so viel in dem Tal geregnet, dass der Fluss immer größer wurde. Und weil dann noch die kleinen Bäche aus den Bergen dazufließen, kam plötzlich ziemlich viel Wasser in die Ahr. So viel Platz hat der kleine Fluss gar nicht. Also ist er ganz breit und auch ganz wild geworden. Das Wasser hat viele Bäume umgerissen. Und leider wurden auch viele Sachen von den Menschen weggeschwemmt.
Die Leute wohnen dort sehr nah am Ufer. Normalerweise steigt das Wasser nämlich nie so hoch. Aber nun wurden Autos vom Wasser davongetragen und sogar einige Häuser. Die Menschen im Ahrtal brauchen deswegen jede Menge Hilfe beim Aufräumen. Und beim Wiederaufbau.
Tante Laura, Tante Jenny und ich haben deswegen zwei Wochen dort verbracht und alles gemacht, was wir so machen können. In den Häusern der Leute den Putz von den Wänden gekloppt, Müll am Ufer weggeräumt oder auch in den Weinbergen ausgeholfen. Das war ganz schön viel Arbeit. Und manchmal auch sehr traurig, weil viele Menschen sehr traurig sind und Vieles verloren haben. Das tat uns sehr leid. Aber es war schön zu sehen, wie viele Menschen aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern kommen, um zu helfen. Wir waren jeden Tag sehr viele Helfer. Und jeder hat irgendetwas gemacht, um zu unterstützen. Das war toll zu sehen. Wir hoffen sehr, dass die Leute im Ahrtal auch weiter viel Hilfe bekommen. Und dann können sie hoffentlich bald wieder in ihrem Zuhause leben.
Danach sind wir dann wieder zum Rhein gefahren. Da sind wir dann immer weiter Richtung Süden geradelt. Auf dem Weg kommt man an so vielen schönen Orten vorbei! Am Rhein stehen nämlich viele alte Burgen und Schlösser auf den Bergen drumherum. Dann gibt es viele schöne Weinberge und zwischendurch immer schöne Orte.
Irgendwann fährt man dann ein Stück durch das Land "Schweiz". Der Rhein sieht da schon ganz anders aus als bei uns. Da kann man sogar dann schwimmen oder ins Wasser springen! Bei uns geht das ja nicht, wegen der Schiffe und der Strömung. Das ist zu gefährlich. Aber hier im Süden hat der Fluss noch nicht viel Wasser und ist ganz sauber. Schiffe fahren hier auch nicht mehr so viele und große. Deswegen kann man dann auch hier schwimmen. Das macht natürlich einen riesen Spaß.
Hier haben wir in der Schweiz an einem schönen Bauernhof gestoppt. Die haben dort sehr niedliche Kühe. Die heißen 'Highland Rinder' . Schau mal:
Gerade sind wir an einem großen See. Der See heißt Bodensee. Hier versuchen wir gerade eine Arbeit zu finden. Wir wollen am liebsten den Bauern bei der Apfel- oder Weinernte helfen. Mal sehen ob wir was finden. Ich werde dir auf jeden Fall davon berichten!
Einen riesen Drücker auch an deine kleine Schwester!
Wir haben dich sehr lieb!
Deine Tanten Jenny und Laura und dein kleiner Nilson.