Donnerstag, 23. Juni 2022

Durch Dänemark und ab nach Island

Mein lieber Janosch, 
ich hoffe es geht dir gut. Jetzt habe ich dir sehr lange nicht mehr geschrieben. Dabei sind wieder so viele spannende Dinge passiert. 

Zu Ostern haben wir dich ja zu Hause in Moers besucht. Das war eine tolle Zeit.
Danach ging es für uns wieder weiter. 
Tante Laura, Tante Jenny und ich sind im Mai durch Dänemark geradelt. In dem Land Dänemark kann man wunderbar Radfahren. 

Es gibt für Wanderer und eben auch Radfahrer sogenannte Shelter. Hier darf man umsonst übernachten. Natürlich muss man seinen Müll wieder mitnehmen und alles sauber hinterlassen. Aber das ist ja eh klar. Das machen wir ja sowieso immer. 
Die Shelter sind wie kleine Hütten die nach vorne hin offen sind. Schau mal, hier ist ein Bild von so einem Shelter. 

Wir haben jeden Abend einen tollen Shelter gefunden, an dem man sogar ganz oft ein Lagerfeuer machen durfte. Dann haben wir uns dort abends noch ein bisschen aufgewärmt. Danach haben wir uns dann in unsere Schlafsäcke verkrümelt und es uns gemütlich gemacht. 

Der Teil, durch den wir in Dänemark geradelt sind, ist nicht so flach wie wir uns das gedacht hatten. Nein, es war sogar sehr sehr hügelig. Ein ständiges Auf und Ab. Da blieben Tante Laura und Tante Jenny gut im Radfahrtraining. Zwei Wochen haben sie gebraucht bis an die nördliche Spitze von Dänemark. 

In Dänemark muss man übrigens viiiieeeel Eis essen, wenn man so viel auf und abfahren muss. Ich habe bei Tante Laura mal probiert 
In der zweiten Woche wurden wir von Freunden von Jenny und Laura begleitet. Anja, Miri und Simon sind viele Kilometer mit uns zusammen geradelt. Ganz tapfer eine ganze Woche lang und auch bei Regen und viel Wind. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen. 
Nach den zwei Wochen ging es dann auf eine Fähre. Fähren kennst du ja bereits. Das sind große Boote, auf denen viele Leute von A nach B fahren. Wir fuhren vom Norden Dänemarks in den Osten Islands. 

Die Fahrt dauert drei Tage mit der Fähre. Auf dem Weg sind wir an den Shetland Islands vorbeigefahren und haben einen Stopp auf den Färöer-Inseln gemacht. 

Die Färöer-Inseln sehen Island schon verdammt ähnlich. Wie Island aussieht, weiß Tante Jenny ja ganz genau. Sie hat dort mal ein paar Jahre lang gelebt als du noch nicht auf der Welt warst. Jetzt sollte es also wieder in dieses schöne Land gehen. 

Als wir am dritten Tag Island erreichten, ging es mit den Rädern sofort bergauf. Was eine Schwitzerei! Dabei lag oben auf den Bergen sogar noch richtig viel Schnee. Die beiden Tanten mussten ganz schön strampeln. Nach einem kurzen Stopp am Mittag, ging es gleich weiter über den nächsten Berg. Dann fing es auch schon an zu regnen und zu stürmen.

Typisch Island, dachten wir. Wir fuhren den ganzen Tag bis in den nächsten Ort und fielen alle drei müde ins Bett. 

Und am nächsten Morgen standen plötzlich Rentiere im Garten! Davon gibt es im Ostens Islands so einige. 

Leider wurde das Wetter nicht viel besser in den nächsten Tagen. Also nahmen wir erst einmal den Bus weiter in den Süden, wo wir eigentlich hin wollten. Die letzten 100 Kilometer radelten wir aber wieder.
Dieses Mal hatten wir Glück. Wir hatten Sonnenschein und Rückenwind. 

So sah unsere Strecke auf Island aus:

Im Süden zogen wir in Jennys Wohnung ein, in der sie die nächsten drei Monate wohnen wird. Tante Jenny wird in dem Ort Hvolsvöllur wohnen und im Altersheim arbeiten. Dort hat sie bereits vor ein paar Jahren gearbeitet. 

Tante Laura blieb noch ein paar Tage zu Besuch und zusammen erkundeten wir Islands Süden. 
Wir bekamen auch noch einmal Besuch von unserer Freundin Anja. Zusammen machten wir tolle Ausflüge. 

Tante Laura fuhr dann mit dem Bus zum Flughafen, flog mit einem großen Flugzeug zurück nach Deutschland und nahm dann einen Zug in die Schweiz. Dort hat sie jetzt auch tolle Arbeit gefunden und wohnt an großen Bergen. 

Sie arbeitet auf einem Campingplatz.
Und weißt du, wer auch schon dort in den Bergen war? Deine Lieblingskuh Liselotte. Schau Mal! 

Anfang September, also im Herbst, kommt Tante Laura wieder nach Island. Hier stehen ja unsere Fahrräder. Also die Fahrräder der Tanten. Dann geht unsere Radreise weiter. 

Mama hat uns verraten, dass du Vulkane ganz spannend findest. Deswegen erzähle ich dir beim nächsten Mal etwas über die Vulkane auf Island bei Tante Jenny

Wir haben dich sehr lieb! 

Deine Tanten Laura und Jenny und dein kleiner Nilsson 

Donnerstag, 3. Februar 2022

Winter in den schweizer Bergen

Mein lieber Janosch,

seit einem Monat leben und arbeiten wir nun in dem Land namens Schweiz. Das Dorf hier heißt Klosters und liegt an einem Fluss zwischen zwei riesigen Bergen. 
Hier ist ein Bild von dem hübschen Haus, in dem Tante Laura, Tante Jenny und ich eine Wohnung haben:

Die Tanten arbeiten auf einem Berg, der Madrisa heißt. Dort oben gibt es ein Restaurant und die beiden bedienen dort die Gäste. Es gibt zum Beispiel leckeren heißen Kakao zu trinken. Oder man kann eine Pizza essen. Es gibt auch noch viele andere Sachen zu essen, die hier in der Schweiz traditionell sind. Zum Beispiel Käsespätzle (Chässpätzli sagt man hier) oder Gerstensuppe. Also die Chääääässpätzli sind schon mal köööööstlich!


Auf dem Berg Madrisa sind so viele Gäste, weil die Leute dort Skifahren gehen. Für das Skifahren muss man ganz schön mutig sein, denn man steht auf zwei dünnen Brettern und fährt damit den Berg hinunter. Und das wird ganz schön schnell! Andere Leute stehen nur auf einem Brett und sausen den Berg hinab. Das nennt man Snowboardfahren. Und weil das alles ganz schön anstrengend und aufregend ist, haben die Leute mittags einen riesen Hunger. Und dann kommen sie in das Restaurant, in dem Laura und Jenny arbeiten. 

Ski- und Snowboardfahren geht nur auf Schnee. Und davon gibt es hier ganz schön viel. Die Schweiz hat sehr viele hohe Berge. Und in den Bergen schneit es im Winter viel mehr als zum Beispiel bei uns zu Hause. Viele Leute aus anderen Ländern machen dann hier Urlaub. Sie fahren dann Ski und genießen den vielen Schnee.
So sieht das Restaurant auf dem Berg aus und das ist unsere Aussicht:
Morgens müssen wir immer erst einmal mit einer Gondel den Berg hochfahren. Es gibt keinen anderen Weg, um im Winter auf den Berg zu kommen. Die Wanderwege sind zugeschneit. Also geht es jeden Morgen auf so eine schicke blaue Gondel. Und dann brauchen wir so 10 Minuten, bis wir oben sind. Manchmal ist es ein bisschen gruselig so hoch über dem Boden zu schweben. Aber wir haben uns daran gewöhnt.

Wenn Tante Laura und Tante Jenny nicht arbeiten müssen, machen wir gerne Ausflüge. Letztens haben wir die Gegend erkundet und sind eine Runde am Fluss spazieren gegangen. Da habe ich dann gleich mal probiert, wie der Schnee und die Eiszapfen schmecken. Ich bin noch nicht so ganz überzeugt von dem Geschmack. Ich dachte es schmeckt wie köstliches Eis.

Ein anderes Mal sind wir auf den Berg gegenüber von unserem Arbeitsberg gefahren. Hier fährt eine rote riesige Gondel auf den Gipfel. Gipfel, so nennt man die Bergspitze. Von hier aus hatten wir eine tolle Aussicht auf alle anderen Berge um uns herum. Und wir haben den Ski- und Snowboardfahrern ein wenig zugesehen. Die sausen in einem Affenzahn die Schneepisten herunter. Meine Herren!

Auf Skiern oder einem Snowboard trauen wir uns noch nicht die hohen Berge runter zu fahren. Aber Schlittenfahren wollten wir unbedingt. Also haben wir zwei schöne Schlitten geholt und sind die ganze Strecke den Berg hinunter gezischt. Also, da fand ich uns auch ganz schön mutig! Und weil uns das so einen riesen Spaß gemacht hat, sind wir gleich vier Mal mit der Gondel hoch gefahren und mit den Schlitten wieder hinuntergesaust. Das wollen wir auf jeden Fall noch öfter machen.

Ich bin gespannt, was wir in unserer Zeit hier in der Schweiz noch so alles erleben. Und dann erzähle ich dir natürlich davon.

Dein kleiner Nilson und deine Tanten Jenny und Laura

Wir haben dich sehr lieb!