Lieber Janosch, liebe Marit,
Ich bin ja so ein verschusselter Affe! Das ich überhaupt noch weiß wie ich heiße! Öhm, Herr Nilson, oder?
Also wisst ihr was? Ich wollte schon so so lange ein bisschen was über das tolle Land Ecuador erzählen. Ich habe euch zuhause ja schon ganz viele tolle Geschichten erzählt, aber wenn ich jetzt schon so ein Schussel-Affe bin, wer weiß wie lange ich mich noch an all die Abenteuer erinnern kann, wenn ich sie nicht aufschreibe? Dann können wir einfach immer wieder die Geschichten lesen. Toll, oder?
Also wie war das denn gleich? Meine Güte, jetzt ist es ja schon fast ein Jahr her, dass Tante Jenny und ich das Land Ecuador erkundet haben.
Das Land Ecuador ist ziemlich weit weg von Deutschland. Man fliegt einen halben Tag mit dem Flugzeug, um dort anzukommen. Es ist auch viel weiter im Süden als Deutschland und deswegen war es letzten Winter, als Tante Jenny und ich da waren, auch oft ziemlich warm.
Aber nicht überall. Denn Ecuador hat riesige Berge. Also wirklich riesig. Sowas habt ihr noch nicht gesehen.
Die Berge sind so hoch, dass die Wolken oft in den Bergspitzen festhängen und man gar nicht den Gipfel sehen kann. Und wenn sie so hoch sind, dann ist es selbst im Sommer sehr kalt und es liegt Schnee.
Die meisten Berge in Ecuador sind Vulkane. Manche von ihnen schlummern und manche sind noch aktiv. Einer der Vulkane, die Tante Jenny und ich besucht haben, hatte schon eine große Rauchwolke über sich.
Da hat es schon ordentlich gerumpelt und wir durften nicht bis auf den Berggipfel wandern. Man weiß ja nie, wann der Vulkan dann losspuckt. Aber wir konnten erst von Weitem schauen und dann sogar ein wenig hoch.
Beim zweiten Mal hat Tante Jenny sogar ein Mountainbike mitgenommen, also ein Fahrrad extra für Berge. Damit sind wir dann im Affenzahn den Vulkan runtergedüst. Was ein Spaß!
Also ich muss schon sagen. Dafür dass wir eigentlich in einem Land waren, das auch so viel Dschungel hat und auf der anderen Seite das warme Meer, haben wir uns trotzdem ziemlich viel in den Bergen herumgetrieben.
Eure Tante ist so eine richtige Bergziege und wollte immer auf die höchsten Berge, auf die man ohne Probleme und ohne Hilfe hochstiefeln kann.
Ich dachte ja wir würden am Palmenstrand liegen und Bananen verputzen. Aber Pustekuchen. Eure Tante wollte die erste Zeit nur bergauf und bergab wandern. Aber ich gebe zu, die Wanderungen waren trotzdem sehr schön und wir haben eine Menge tolle Aussichten gehabt.
So! Jetzt wollten wir aber endlich mal ein paar Tiere sehen. In Ländern die so weit weg sind wie das Land Ecuador, leben ganz andere Tiere als bei uns. Und das ist natürlich sehr spannend. Welche Tiere gibt es in dem Land? Wie sehen sie aus? Sind sie etwa gefährlich? Oder sind manche sogar ganz niedlich und nett?
Mal sehen.
Also in den Bergen sind uns immer wieder sogenannte Vicuñas über den Weg gelaufen. Das ist eine Art Kamel, das wild in Ecuador lebt. Sie hatten ein bisschen Angst vor uns. Deswegen haben wir sie in Ruhe gelassen und waren ganz leise.
So sehen Vicuñas aus:
Wir waren aber auch im Dschungel, und da gibt es wieder ganz viele andere Tiere. Schaut mal, was wir da so entdeckt haben.
Na, das sieht doch ein bisschen so aus wie unser Eichhörnchen zuhause, das immer die Hauswand gegenüber hoch-und herunterklettert, oder? Genau. Es ist auch eine Art Eichhörnchen.
Das hier ist ein Agouti. Es sieht aus wie ein sehr großes Meerschweinchen oder eine Ratte oder so. Jedenfalls sehr niedlich. Die Agoutis kommen immer aus den Büschen und schnappen sich Nüsse und Früchte, die von den Bäumen fallen
Dieser tolle bunte Vogel mit dem riesigen Schnabel nennt sich Tukan. Er wohnt auch hier und lässt sich die Bananen schmecken.
Und das hier sind winzige Vögel, die sich Kolibris nennen. Sie sind ganz bunt und ihr Gefieder schimmert in tollen Farben. Sie können so schnell ihre Flügel bewegen, dass sie in der Luft wie kleine Hubschrauber stehenbleiben können. Zum Beispiel um Nektar zu schlürfen.
Ihr glaubt gar nicht wie viele verschiedene Affenarten da leben. Herrje, damit habe ich nicht gerechnet. Es gibt so viele verschiedene Arten von uns. Große, kleine, schwarze, braune, freche oder eben so liebe wie ich.
Alle Tiere, die in diesem Park leben, brauchen Hilfe von Menschen. Manche Tiere wurden vorher von anderen Menschen schlecht behandelt und wussten nicht mehr, wie man in der Wildnis alleine überlebt. Andere waren krank und wieder andere hatten Unfälle. Zum Beispiel mit Autos, als sie die Straße überquert haben.
Deswegen war es unsere Aufgabe alle Tiere wieder aufzupäppeln. Ihnen gutes Futter zu geben, mit ihnen zum Tierarzt zu gehen und sie darauf vorzubereiten irgendwann wieder alleine im Wald ohne Menschenhilfe leben zu können.
Besonders gut haben uns neben den Affen die Coatis gefallen. Sie sind eine Nasenbärart und sehr neugierig. Außerdem machen sie oft lustige "prööt prööt" - Geräusche beim Laufen. Sehr niedlich.
Dann zogen Tante Jenny und ich weiter. Nun wollten wir unbedingt noch auf die Galapagos Inseln. Denn auch dort gibt es ganz besondere Tiere, die es sonst nicht woanders zu sehen gibt.
Zum Beispiel große Leguane. So einer hier kann sogar schwimmen und man kann ihm im Meer begegnen. Man nennt ihn daher auch eine Meerechse.
Die größten Schildkröten der Welt leben auf den Galapagos Inseln. Es gibt viele verschiedene Arten von Riesenschildkröten auf den unterschiedlichen Inseln. Die größten Schildkröten werden über einen Meter lang, über 250 kg schwer und können über 100 Jahre alt werden.
Diese lustigen Vögel sind nicht in blaue Farbe getappt, sondern haben wirklich so blaue Füße. Sie heißen Blaufußtölpel. Der männliche Blaufußtölpel kann super tanzen und beeindruckt damit gerne die Blaufußtölpel-Damen.
Außerdem hängen jede Menge fauler Seelöwen an den Stränden und Häfen herum. Sie warten gerne darauf dass die Fischer in den Hafen zurückkommen und etwas Fisch an sie abgeben. Dann kann man ja super faulenzen und muss nicht selber Fischfangen gehen.
Einmal sind Tante Jenny und ich spät abends noch einmal am Strand spazieren gegangen, weil wir gehört hatten dass die Meeresschildkröten zur Zeit oft an Land kommen, um ihre Eier abzulegen. Und tatsächlich hatten wir Glück und haben eine Schildkrötenmama entdeckt.
Und wenn die Meeresschildkröten dann wieder im Wasser sind, dann sieht das so aus. Tante Jenny konnte ganz nah ran tauchen.
Und dann haben wir auch noch Haie entdeckt! Die haben sich gar nicht an uns gestört und wir haben auch versucht keine Angst zu haben. Und deswegen konnten wir ganz vorsichtig ganz nah ran und gucken.
So, jetzt habe ich euch endlich mal alles aufgeschrieben. Dann können wir ja nichts mehr vergessen. Oder?
Wir haben euch sehr lieb!
Tante Jenny und Herr... Ach ja, Herr Nilson, der schusselige Affe