Tante Laura, Tante Jenny und ich sind nun schon seit einiger Zeit zu Fuß unterwegs. Die beiden sind viele Strecken gelaufen und auch mit dem Zug gefahren. Dabei haben wir ganz schön viel gesehen.
Die Ostsee entlang gibt es tolle weiße Strände und dazwischen oft auch ein paar Kilometer Steilküste. Das bedeutet, dass es dort ein hohes Ufer über dem Meer gibt, das dann kurz vor dem Meer abbricht sodass es steil hinunter geht. Das sieht wild und schön aus, kann aber auch gefährlich werden.
Man muss gut aufpassen dass man da nicht herunterpurzelt. Das Meer und der Wind sorgen dafür, dass immer mal wieder ein Stück mehr von dem Ufer abbricht und manchmal fallen sogar ein paar Bäume mit herunter.
Es gibt viele Orte an der Ostsee an denen die Leute Urlaub machen. Die Orte nennt man meist "Ostseebäder" und sind Kurorte. Die Luft soll da besonders gut sein und das kann ich bestätigen. Das Meer ist super und es ist immer schön darauf zu schauen, die gute Luft zu schnuppern und darin zu schwimmen.
Viele der Urlaubsorte sind richtig teuer. Da stehen riesige alte Villen, also große Häuser, die für die Urlauber mit viel Geld schön gemacht und zu Hotels umgebaut wurden. Das sieht toll aus, ist aber nichts für uns.
Wir mögen unser neues Zuhause, das grüne Zelt von Tante Jenny. Wir passen alle drei gut da rein, aber wenn es gemütlich sein soll müssen die Rucksäcke draußen übernachten. Die nehmen richtig viel Platz weg. Eine Nacht waren wir alle zusammen im Zelt, das war keine gute Idee. Viel zu eng!
Jetzt schlafen die Rucksäcke in großen Säcken draußen.
Das Schlafen im Zelt kann manchmal auch unheimlich sein. Aber weißt du was? Ganz oft machen uns Geräusche Angst, die dann gar nicht so gruselig sind wie sie sich anhören. Das ist wohl so, weil wir im Zelt nicht sehen können woher das Geräusch kommt und was es ist.
Einmal hat uns eine Nacht lang ein Reh richtig Angst gemacht. Und das nur weil es Angst vor uns hatte. Es hatte den anderen Rehen Bescheid gesagt dass wir hier im Zelt liegen und wir vielleicht gefährlich sind. Also hatten wir alle Angst und keiner wollte dem anderen etwas Böses. Komisch oder?
Das müssen wir noch lernen. Den ganzen Tag draußen zu sein und auch draußen zu schlafen bedeutet, gut auf die Natur aufzupassen und sie besser zu verstehen. Man darf keinen Müll liegen lassen (auch kein Klopapier), Blumen nicht zertrampeln und keinen Krach machen, um Tiere nicht zu erschrecken.
Man braucht keine Angst haben vor dem Fuchs, der in der Nacht herumspaziert.
Man versucht ruhig zu sein wenn die Rehe Angst haben und sich deswegen zurufen. Man braucht sich nicht fürchten , wenn sich die Eulen und der Kautz am liebsten nachts zu Wort melden.
Und man kann beruhigt weiter schlafen, wenn der Käfer unter dem Zeltboden entlangkrabbelt und wie eine Elefantenherde klingt.
Das kann sich alles gruselig anhören. Aber wenn wir es verstehen, ist es sehr friedlich und schön in der Natur zu leben und macht großen Spaß.
Neben den Stränden und Steilküsten gibt es auch viele tolle Wälder mit ganz vielen verschiedenen Bäumen. Besonders toll war der Nationalpark auf der Halbinsel Fischland-Darß. Da gab es noch richtigen Urwald. Und es sah auch so aus. Hohe Bäume, manche mit Blättern, manche mit Nadeln und ganz viel Farn auf dem Boden dazwischen. Manchmal auch richtig viel Matscheboden, da freuen sich sicher die Wildschweine und suhlen sich darin.
Wir fanden die Ostsee alle sehr sehr schön und vermissen das Meer jetzt schon.
Jetzt sind wir auf dem Weg in den Spreewald. Dort gibt es natürlich viel Wald und in dem Wald sind viele kleine Flüsse auf denen man paddeln kann. Wir werden erzählen wie es dort so war.
Liebe Grüße auch an meinen großen Bruder, den großen Nilson. Ich hoffe er passt so gut auf dich auf, wie ich auf Tante Jenny.
In Liebe,
dein kleiner Nilson und deine Tanten Jenny und Laura.
Wir haben dich sehr lieb!
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